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22.02.2024

Genehmigung macht den Weg frei für Windparkbau

Der Windpark Schnürbuck in der Ortenau kann gebaut werden. Heute hat das Landratsamt Ortenaukreis die geänderte Genehmigung für den Bau von drei Windenergieanlagen auf einem Höhenrücken im Ettenheimer Wald erteilt. Die ursprüngliche Genehmigung erging bereits im Juni 2023, musste aber aufgrund von Planungsänderungen angepasst werden. Diese waren notwendig geworden, nachdem der Flughafen Lahr durch seine ablehnende Stellungnahme den Genehmigungsprozess lange blockiert hatte und der ehemals vorgesehene Anlagentyp zum Zeitpunkt der Genehmigung nicht mehr lieferbar war.

Die nun erhaltene Änderungsgenehmigung bezieht sich auf Anlagen des Typs Enercon E-160 EP5, die etwas leistungsfähiger sind und ein anderes Kran- und Aufbaukonzept haben als die ursprünglich geplanten Windturbinen. Gleich geblieben sind hingegen Rotordurchmesser (160 Meter) und Nabenhöhe (166 Meter) der Anlagen. Die prognostizierte Stromproduktion des gesamten Windparks liegt bei mehr als 30 Millionen Kilowattstunden pro Jahr – was etwa dem Jahresstromverbrauch von 10.000 Haushalten entspricht.

Mit Erhalt der Änderungsgenehmigung können nun schließlich die bauvorbereitenden Maßnahmen beginnen. Dazu zählen unter anderem die Ertüchtigung von Wegen sowie die Vorbereitung der Anlagenstandorte und Kranstellflächen. Im Herbst soll mit dem Bau der Fundamente begonnen werden. Eine der drei Anlagen wird etwa 550 Meter östlich der Altdorfer Hütte entstehen, eine weitere nochmals 600 Meter weiter in Richtung Osten. Die dritte Anlage ist auf der Grenze der Gemarkungen Ettenheim und Kippenheim geplant – ziemlich genau dort, wo schon eine andere Windenergieanlage gestanden hatte. Sie war, wie die vier anderen Anlagen in diesem Gebiet, technisch veraltet und 2022 abgebaut worden. Die Inbetriebnahme des Windparks Schnürbuck soll bis Ende 2025 erfolgen.

„Dieser neue Windpark wird die Strombilanz Ettenheims erheblich verbessern. Er wird die Hälfte des in Ettenheim benötigten Stroms produzieren. Wir sind damit dem Ziel der CO2-Neutralität einen großen Schritt näher gekommen“, freut sich Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz. Auch Kippenheims Bürgermeister Matthias Gutbrod begrüßt das Projekt: „Ich freue mich, dass die Gemeinde Kippenheim mit dem neuen Windpark Schnürbuck einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und der Herstellung von grünem Strom leisten darf.“

Eine der drei Anlagen wird die Energiegenossenschaft Ettenheimer Bürgerenergie erwerben. Vorstand Jörg Bold musste mit seiner Genossenschaft einen langen Atem beweisen: „Nach sechs Jahren Vorbereitungszeit sind wir sehr froh, dass nun endlich gebaut werden kann“, so Bold. Er kündigt an, dass den 350 überwiegend in Ettenheim wohnenden Mitgliedern auf einer Info-Veranstaltung am 11. April eine attraktive Beteiligung an der genossenschaftlichen Windenergieanlage angeboten werde.

Die beiden anderen Anlagen gehören jeweils der Ökostromgruppe aus Freiburg sowie der Firma Alterric Deutschland. Alterric ist mit 2.400 Megawatt installierter Leistung im eigenen Bestand Deutschlands größter Onshore-Grünstromerzeuger und hat das Genehmigungsverfahren für den Windpark Schnürbuck vorangetrieben. Projektleiter Florian Bartsch ist erleichtert, dass es jetzt losgeht: „Wir haben viel Herzblut in das Projekt gesteckt und freuen uns nun auf dessen Umsetzung.“ Auch für Andreas Markowsky von der Ökostromgruppe hat der Startschuss eine besondere Bedeutung: „Als früherer Betreiber der fünf abgebauten Anlagen freut es uns sehr, dass quasi an gleicher Stelle nun ein neuer Windpark errichtet wird, der trotz geringerer Anlagenanzahl vier Mal so viel Strom produziert.“